Zulieferergeschäft für Anlagenbau vor neuen Herausforderungen
Mit der zu erwartenden Elektrifizierung des Straßenverkehrs in den nächsten Jahrzehnten gehen auch bei der Produktion große Veränderungen einher. Viele Hersteller sind derzeit damit befasst, in naher Zukunft möglichst günstig und schnell in größeren Mengen Autos mit elektrischem Antrieb herstellen zu können. Dieser Wandel betrifft verschiedene Branchen und Unternehmensabteilungen, wie das für die Umstellung der Produktionslinien zuständige Projektmanagement. Damit ist auch der Anlagenbau betroffen, der die entsprechenden Maschinen herstellt.
Die Produktionslinien sind für den Anlagenbau im Automotive-Bereich dementsprechend ein natürliches Revier. Gleichzeitig spüren sowohl Hersteller als auch Zulieferer die sich verändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, wie den nachlassenden Absatz an reinen Verbrennern. Die Folge ist ein Preiskampf zwischen beiden Lagern, der sich durch die Folgen der COVID-19-Pandemie mittelfristig noch verschärfen könnte.
Wie viele OEM ein Lieferant für den Anlagenbau gleichzeitig bedienen kann, lässt sich nicht grundlegend feststellen. Diese Zahl hängt von der Größe des Unternehmens, dem Spezialgebiet und dem Auftragsumfang inklusive der zu erwartenden Aufwendungen für die Entwicklung ab. Auch die Position des Zulieferers in der Wertschöpfungskette ist hier zu beachten. Stellt der Zulieferer Komponenten her, die ein breites Anwendungsspektrum haben, ist er dementsprechend für zahlreiche OEM attraktiv. Am anderen Ende des Spektrums stehen hochspezialisierte Lieferanten, die teilweise sogar durch Exklusivverträge an Hersteller gebunden sein können.
Ebenso interessant ist die Frage, wie den Zulieferern für den Automobil-Anlagenbau die Einstellung auf individuelle Standards der OEM am besten gelingen kann. Dabei geht es auch um Aspekte wie das korrekte, unter Umständen herstellerspezifische Wording. Im Interesse beider Parteien (und des schlussendlichen Ergebnisses) ist es, sich bereits frühzeitig zu diesem Thema auszutauschen und damit späteren Schwierigkeiten vorzubeugen. Auch hier ist eine pauschale Einschätzung daher schwierig.