Die EU hat sich verpflichtet, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber 1990 zu senken. Die Ziele von Fit for 55, REPowerEU und weiteren Initiativen erhöhen den Druck auf Energieprojekte enorm.
Für Energieunternehmen bedeutet das: neue Technologien (Erneuerbare, Speichertechnologien, Wasserstoff, CO₂-Abscheidung), strengere Grenzwerte, häufiger Audit und Nachweise.
Gleichzeitig steigen Stakeholder-Erwartungen – Kunden, Investoren und Regulierungsbehörden verlangen heute nicht nur Effizienz, sondern Nachhaltigkeit in allen Projektphasen.
Herausforderung | Wirkung auf Projekte |
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Genehmigungsverfahren & Umweltauflagen | Verzögerungen von Planungs- und Genehmigungsprozessen, oft Jahre, können Kosten in die Höhe treiben. Studien zeigen etwa, dass regulatorische Verzögerungen Strompreise um bis zu 10 % erhöhen und CO₂-Emissionen um etwa 4 % steigen. (ESRI) |
Fragmentierter Rechtsrahmen & uneinheitliche Anforderungen | Unterschiedliche Vorgaben je Bundesland oder EU-Staat, verschiedene Umweltstandards, unterschiedliche Regeln für Netzanbindungen etc. erschweren standardisierte Prozesse. |
Finanzierung & Anreize | Oft fehlen klare Förderprogramme oder Zuschüsse, die Anschubkosten decken. Projekte mit hohem Risiko (z. B. durch Unsicherheit bei Genehmigungen) haben Schwierigkeiten, Kapital zu erhalten. |
Überwachung & Reporting | Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (z. B. EU-Richtlinien, Umweltzertifikate), oft sehr detailliertes Monitoring, Nachweisführung und Datenpflege notwendig. |
Risikomanagement | Neue Technologien bringen neue Risiken – z. B. Speichertechnologien, Wasserstoffinfrastruktur usw. Nicht selten sind Unklarheiten über Umweltfolgen, technische Machbarkeit oder Netzstabilität. |
Eine aktuelle Studie des Economic and Social Research Institute (ESRI) zeigt, dass Verzögerungen in Planungs- und Genehmigungsverfahren in Irland dazu geführt haben, dass Strompreise um bis zu 10 % steigen, wenn Genehmigungen sich verzögern. ESRI
Laut einer Analyse des World Economic Forum dauern Genehmigungsverfahren für Windenergieprojekte in Europa häufig sieben bis neun Jahre, manchmal sogar über 10 Jahre. Solche Verzögerungen können 10–35 % der Projektkosten ausmachen. (Quelle: World Economic Forum)
Hier kommen konkrete Handlungsschritte, mit denen Projektmanager die genannten Herausforderungen angehen und gleichzeitig Effizienzgewinne realisieren:
Prüfe bereits in der Konzeptphase, welche Gesetze, Vorschriften und Genehmigungen relevant sind (Umwelt, Netzanbindung, Emissionshandel etc.).
Setze auf einen interdisziplinären Ansatz: Recht, Umwelt, Technik und Finanzierung gemeinsam im Team.
Wo möglich, nutze „One-Stop-Shop“-Mechanismen oder zentralisierte Genehmigungsbehörden, um Überschneidungen und Wiederholungen zu vermeiden.
EU-Initiativen wie PCI / PMI (Projects of Common Interest / Projects of Mutual Interest) bieten beschleunigte Verfahren für Projekte mit hoher Bedeutung. Energy+1
Plane Zeit- und Kostenpuffer für Genehmigungs- und Umweltprüfungsverfahren ein.
Nutze Tools zur Szenarioplanung: Was, wenn Genehmigungen verzögert werden? Welche Auswirkungen hat das auf Budget & Meilensteine?
Implementiere Softwarelösungen, die Echtzeitdaten liefern (z. B. zu Emissionen, Projektstatus, Umweltkennzahlen).
Verwende Dashboard-Systeme, die unterschiedliche Stakeholder involvieren – von Technik über Umwelt bis Verwaltung.
Setze klare Ziele: z. B. Emissionssenkung, Energieeffizienz, CO₂-Reduzierung als KPIs.
Schulungen & Sensibilisierung: Alle Projektmitglieder müssen verstehen, warum Dekarbonisierung relevant ist.
Dokumentiere Maßnahmen und Fortschritte – das stärkt das Vertrauen von Stakeholdern und erleichtert Fördermittel und Genehmigungen.
Ørsted hat seine Emissionen seit 2006 drastisch gesenkt. Das Unternehmen arbeitet nach den Kriterien der Science-Based Targets Initiative (SBTi), was zeigt, dass ambitionierte Ziele erreichbar sind – besonders wenn sie mit langfristiger Planung und Transparenz verbunden sind. ( Quelle: Science Based Targets Initiative)
Die EU-Studien zu regulatorischen Verzögerungen (ESRI) zeigen, dass Veränderung möglich ist – z. B. durch Beschleunigung von Genehmigungsprozessen und engere Koordination zwischen Behörden. ( Quelle: ESRI+1)
COMAN Software bietet Projektmanagern in der Energiebranche Tools und Strukturen, um die genannten Herausforderungen zu meistern:
Zentrale Plattform zur Dokumentation aller Genehmigungsfristen und Umweltauflagen
Dashboard-Funktionen, um Meilensteine, Risikofaktoren und regulatorische Anforderungen übersichtlich zu verfolgen
Kollaborationstools, damit alle Stakeholder – Technik, Umwelt, Verwaltung – stets auf dem gleichen Stand sind
Dekarbonisierung und Regulierungsdruck sind keine Hindernisse, sondern Chancen für Energieprojekte, die sich zukunftssicher aufstellen.
Projektmanager, die bewusst regulatorische Anforderungen von Anfang an integrieren, auf transparente Planung setzen und digitale Tools verwenden, steuern ihre Projekte nicht nur effizienter, sondern gewinnen auch Vertrauen – bei Stakeholdern, Behörden und der Öffentlichkeit.