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Vom Papierchaos zur vernetzten Projektplattform

Geschrieben von Santana-Alina Hagemann | 04.08.2025 04:00:00

 

Digitalisierung? Ja, aber bitte realistisch.

Digitalisierung klingt nach Cloud, Echtzeit und Automatisierung.
In der Praxis vieler Stadtwerke bedeutet es aber: Excel-Listen, E-Mails und Papierordner – oft alles gleichzeitig.

Und das ist kein Vorwurf. Es ist die Realität.

Denn während der politische und gesellschaftliche Druck auf die Energiebranche wächst, stecken viele Versorger operativ noch mitten im Umbruch. Infrastrukturprojekte müssen parallel geplant, genehmigt, umgesetzt und abgenommen werden. Die Zeit fehlt – und die Ressourcen auch.

Doch genau hier entscheidet sich, ob Projekte erfolgreich laufen – oder in Intransparenz, Friktion und Verzögerungen versanden.

 

Drei Digitalisierungs-Typen im kommunalen Projektmanagement

Eine aktuelle Branchenstudie sowie zahlreiche Interviews mit Projektverantwortlichen zeigen: Die digitale Reife in Stadtwerken ist sehr unterschiedlich. Und lässt sich grob in drei Typen gliedern:

 

🔴 1. Die Papierkämpfer – analog, fragmentiert, fehleranfällig

Diese Organisationen arbeiten noch überwiegend manuell:

  • Projektplanung in Excel

  • Fortschrittsdokumentation auf Papier oder als PDF

  • Kommunikation per Outlook und Telefon

  • Datenhaltung dezentral und oft mehrfach

Typische Symptome:

  • Mehrere Versionen eines Projektplans im Umlauf

  • Abhängigkeit von Einzelpersonen („nur Herr X weiß, wo das steht“)

  • Hoher Abstimmungsaufwand – besonders mit externen Partnern

Risiko: Projekte sind schwer steuerbar. Fehler, Missverständnisse und Frust sind vorprogrammiert.

 

🟡 2. Die Tool-Sammler – digital, aber ohne System

Hier gibt es erste Software-Lösungen:
Ein ERP-Modul für die Ressourcen, ein Ticketsystem für die Mängel, vielleicht sogar ein Planungstool.

Aber: Die Tools sind nicht integriert. Sie erzeugen neue Silos, statt sie zu überwinden.

Typische Symptome:

  • Daten müssen manuell zwischen Systemen übertragen werden

  • Doppelerfassungen und widersprüchliche Zahlen

  • „Das steht im anderen Tool“ – aber niemand weiß, welches gemeint ist

Fazit: Digitalisierung ohne Strategie ist keine Lösung – sondern ein neuer Aufwand.

 

🟢 3. Die Vernetzten – integriert, datenbasiert, skalierbar

Hier laufen Prozesse auf einer gemeinsamen Plattform:

  • Fortschritt wird automatisiert erfasst

  • Aufgaben und Fristen sind systemgestützt hinterlegt

  • Kommunikation läuft strukturiert über eine zentrale Datenbasis

Typische Ergebnisse:

  • Live-Status zu Projekten in wenigen Klicks

  • Geringerer Koordinationsaufwand

  • Weniger Rückfragen, weniger Fehler, bessere Nachvollziehbarkeit

Kurz: Die Projektsteuerung gewinnt an Qualität, Geschwindigkeit und Übersicht.

 

💬 Real Talk: Warum viele Stadtwerke trotzdem zögern

Wenn es so viele Vorteile gibt – warum bleiben viele noch bei Excel?

Die Gründe sind oft nicht technischer Natur:

  1. Zeitmangel: Im Tagesgeschäft bleibt keine Luft für grundsätzliche Veränderungen.

  2. Ressourcenmangel: Die IT ist ausgelastet, externe Beratung teuer.

  3. Akzeptanzprobleme: „Noch ein neues Tool? Wieder Schulung?“

  4. Komplexität: Es fehlen strategische Leitplanken, wie der Umstieg aussehen kann.

Aber: Wer wartet, bis alles perfekt ist, verpasst die ersten einfachen Schritte. Denn digitale Projektsteuerung heißt nicht, alles auf einmal zu ändern – sondern intelligent zu starten.

 

🚀 Der Weg aus dem Chaos: Vom Flickenteppich zur Plattform

Die zentrale Erkenntnis: Es geht nicht um Tools – sondern um Transparenz.

Und dafür braucht es:

  • eine einheitliche Datenbasis

  • eine klar definierte Prozesslogik

  • eine Plattform, die alle Beteiligten einbindet (intern & extern)

Einige Stadtwerke machen es bereits vor:
Sie digitalisieren nicht die Probleme von gestern, sondern denken Projektmanagement neu. Sie nutzen Plattformen wie COMAN, um Projekte visuell, in Echtzeit und interdisziplinär zu steuern – vom Projektstart bis zur Abnahme.

 

📌 Konkrete Handlungstipps für Projektmanager

Egal, wo du stehst – du kannst jetzt beginnen. Hier sind vier realistische Schritte:

  1. Ist-Zustand ehrlich analysieren:
    Welche Systeme nutzt ihr? Welche Informationen fehlen dir regelmäßig?

  2. Datenflüsse sichtbar machen:
    Wie läuft ein Projekt aktuell durch eure Systeme – und wo hakt es?

  3. Schnellgewinne identifizieren:
    Gibt es ein Pilotprojekt, das sich für eine digitale Steuerung eignet?

  4. Stakeholder einbinden:
    Sprich frühzeitig mit IT, Fachbereichen und externen Partnern. Digitalisierung ist Teamwork.

🧠 Fazit: Digitalisierung ist kein Selbstzweck – sondern die Voraussetzung für erfolgreiche Projektarbeit

Wenn du deine Projekte effizient, transparent und zukunftssicher steuern willst, führt kein Weg an einer vernetzten Plattform vorbei.

Denn:

Wer heute noch mit Excel Projekte koordiniert, managt nicht – er jongliert.

Es ist Zeit, den Wandel aktiv zu gestalten.
Und wenn du möchtest, unterstützen wir dich gerne dabei.