Interessante Beiträge, Tipps und mehr

Digitales Projektmanagement – und du unterschreibst noch mit Kuli?

Geschrieben von Robert Quast | 26.06.2025 14:52:49

„Wie Projektleiter den Abnahmeprozess Digitalisieren – ohne IT-Großprojekt“

„Es ist 2025. Millionenbudget. Wochenlange Verzögerung. Und der Projektleiter steht mit einem Klemmbrett im Regen. Willkommen im Abnahmeprozess – analog, nervig, überholt.“

 

Die analoge Abnahme – einer der letzten Dinosaurier im Digitalen Projektmanagement. Und einer der teuersten.

Während Tools, Dashboards und Datenströme längst Digital laufen, bleibt die Abnahme oft papierbasiert, manuell und ineffizient.

 

Dienstagmorgen, irgendwo auf der A9.


Der Projektleiter sitzt im Auto – wieder mal auf dem Weg zur Baustelle.
Kein Empfang, keine Ruhe, keine Zeit. Nur Stau, Kaffeebecher und das nagende Gefühl, dass er gerade alles tut, außer seine Arbeit.

 

Denn: Was er eigentlich tun sollte, sind Entscheidungen treffen. Prioritäten setzen. Projekte steuern.
Was er stattdessen macht: Abnehmen. Vor Ort. Mit Papier. Wie schon vor 20 Jahren.

 

Und das kostet – nicht nur Nerven, sondern bares Geld.
Fahrtzeit, Unterkunft, Reisekosten, Opportunitätskosten. Ganz zu schweigen von Risiken, Dokumentenchaos und verlorener Zeit.
Und dann? Kommt jemand nicht, das Formular fehlt, das Protokoll ist unleserlich.

 

Willkommen im analogen Abnahmeprozess...

 

 

 

Abnahme, Freigabeprozess, Prüfung, Genehmigung – bitte was…?

 

⚖️ Der juristische Teil (trocken, aber entscheidend)

 

Im Projektgeschäft ist die Abnahme mehr als eine Formsache – sie ist juristisch gesehen ein echter Gamechanger:

  • § 640 BGB regelt die Abnahme beim Werkvertrag.
  • § 377 HGB greift im B2B-Bereich: Wer Mängel nicht unverzüglich rügt, hat schlechte Karten – das Werk gilt dann als genehmigt.
  • Ab der Abnahme dreht sich die Beweislast: vorher liegt sie beim Lieferanten, danach beim Auftraggeber.

 

Besonders relevant bei Endabnahmen, die oft an Zahlungen, Projektmeilensteine oder Gewährleistungsfristen gekoppelt sind. Aber auch Zwischenabnahmen – etwa bei Teilschritten oder Baufortschritten – haben hohe Bedeutung: Sie dokumentieren sauber, was wann von wem akzeptiert wurde. Ohne schriftliche Abnahme? Keine Sicherheit bei Streitfällen.

So viel zum juristischen Teil. Jetzt zur Praxis.

 

🛠️ Organisatorisch betrachtet: Mehr als ein Freigabeprozess

 

Für Projektteams ist die Abnahme ein echter Taktgeber. Sie steht für Qualitätssicherung, regelt die Verantwortungsübergabe, und entscheidet, wann ein Projektmeilenstein offiziell erreicht ist.

 

Je nach Rolle unterscheidet sich die Perspektive:

  • Projektleitung: will den Fortschritt offiziell bestätigen und dokumentieren.
  • Fachabteilung: prüft Details, Anforderungen und Spezifikationen.
  • Auftraggeber: achtet auf Fristen, Budgets und Vertragskonformität.
  • Compliance & Doku: brauchen revisionssichere Nachweise über Freigaben und Zuständigkeiten.

 

Dabei ist die Abnahme oft mehrstufig organisiert – von technischer Prüfung über kaufmännische Freigabe bis zur rechtlichen Sicherung. Und sie ist nie nur für „später wichtig“, sondern wirkt sofort: auf Zahlungen, Termine, Zuständigkeiten – und auf das Haftungsrisiko.

 

💻 „Was bedeutet Digitale Abnahme wirklich?“

 

Wir müssen mal kurz über ein weitverbreitetes Missverständnis sprechen:
Nur weil ein Prozess auf einem Laptop stattfindet, ist er noch lange nicht „Digital“.

Eine Excel-Tabelle?
Ein Word-Protokoll mit eingescannten Unterschriften?
Ein PDF, das per Mail durchs Unternehmen gejagt wird?

Nein – das ist nicht Digital. Das ist bestenfalls „nicht mehr analog“.
Digital bedeutet nicht nur, ein Dokument irgendwo abzulegen. Digital bedeutet:
Ein Prozess wird transparent, steuerbar, ortsunabhängig und nachverfolgbar.

 

🧩 Was eine echte Digitale Abnahme ausmacht

 

Ein Digitaler Abnahmeprozess erfüllt heute grundlegende Standards – oder sollte es zumindest:

  • Revisionssicher: Jede Freigabe ist nachvollziehbar – wer hat wann was freigegeben?
  • Mehrstufig organisiert: Fachlich, technisch, kaufmännisch – alles im passenden Ablauf.
  • Rollengesteuert: Nur wer zuständig ist, kann entscheiden – und trägt Verantwortung.
  • Mobil & ortsunabhängig: Abnahmen müssen heute auch von unterwegs möglich sein.
  • Echtzeit-Dokumentation: Änderungen, Kommentare und Status live im System.
  • Automatisierte Workflows: Keine Rückfragen mehr, weil der Ablauf klar geregelt ist.
  • Zentrale Datenhaltung: Keine Zettelwirtschaft, kein Excel-Wildwuchs.

 

Das alles ist kein utopisches Zukunftsbild – das ist der Digitale Mindeststandard, den moderne Projektabwicklung heute braucht.

Und wer das nicht abbilden kann? Verliert Zeit, Geld, Nachvollziehbarkeit und im Zweifel auch Prozesse.

 

Analog vs. Digital – Die Abnahme im Wandel

 

Kriterium

Analoge Abnahme

Digitale Abnahme

Ort der Durchführung

Vor Ort, physische Anwesenheit nötig

Ortsunabhängig, remote via System

Zeitaufwand

Hoher Koordinations- & Reiseaufwand

Schnell, synchron oder asynchron möglich

Dokumentation

Papierbasiert, fehleranfällig, schwer nachvollziehbar

Revisionssicher, zentral gespeichert, automatisiert

Verantwortlichkeit

Unklare Nachvollziehbarkeit („Wer hat was freigegeben?“)

Klare Zuordnung durch Digitale Signatur & Login

Flexibilität

Starre Abläufe, schwer skalierbar

Anpassbar, in bestehende Prozesse integrierbar

 

⚠️ Top5 Risiken & Nachteile der analogen Abnahme – wie immer wird dich eine davon überraschen

 

Und weil wir echte Überzeugungskraft brauchen, bauen wir das Ganze auf solidem Zahlenboden auf. Hier kommt dein Ranking mit verlässlichen Quellen:

 

  1. Projektverzögerungen & Kostenexplosionen
  • Laut einer Studie verzögern ineffiziente Genehmigungsprozesse Projekte um bis zu 25 %
  • In der AEC-Branche gehen über 35 % der Arbeitszeit für nicht wertschöpfende Tätigkeiten drauf, zu 52 % aufgrund von Nacharbeiten durch Kommunikationsfehler (Quelle)

🎯 Risiko: Zeitverluste = Budgetüberschreitungen + Unzufriedenheit bei Stakeholdern.

 

  1. Fehlende Transparenz & Informationsverlust
  • Rund 83 % der Befragten geben an, Feedback oder Projektinfos in E‑Mails verloren zu haben.
  • 35 % der Projektzeit geht durch Suchen und Aufarbeiten verlorener Informationen verloren.

🎯 Risiko: Chaos in der Kommunikation + Reaktion statt proaktives Handeln.

 

  1. Unklare Verantwortlichkeiten
  • Ohne klare Rollen ergeben sich Verzögerungen durch Nachfragen und Klärung – ein entscheidender Faktor (> 60 %) bei Genehmigungsproblemen.
  • Projektleiter berichten häufig, dass Entscheidungen erst nach 6–10 Wochen getroffen werden – insbesondere bei komplexen Freigabeketten

🎯 Risiko: Frust bei allen Beteiligten + Projektstillstand.

 

  1. Rework und Qualitätsmängel
  • Bis zu 52 % von Nacharbeiten resultieren direkt aus Miscommunications und schlechter Dokumentation
  • Fehlende Prüfprozesse landen fast die Hälfte aller Korrekturen – und damit unnötige Kosten.

🎯 Risiko: Budgetblähung, Terminverschiebungen, Konflikte.

 

  1. Fehlende Revisionssicherheit + Compliance-Risiken
  • Manuelle Prozesse führen zu brüchiger Nachvollziehbarkeit; ein zentrales Problem in Audit-Prozessen.
  • 32 % der Unternehmen investieren < 3 % ihres Umsatzes in Digitalisierung – was enormen Compliance-Risiken entspricht

🎯 Risiko: Vertragsstrafen, rechtliche Auseinandersetzungen und Vertrauensverlust.

 

 

Buzzwords & Business für Entscheider – Überzeugungshilfen und wie du intern für die Digitale Abnahme argumentierst

 

🛠️ Für dich als Projektleiter:

Du bist überzeugt? Sehr gut. Jetzt brauchst du Argumente für den Entscheider. Und da hilft nicht nur ein besserer Ablauf oder zufriedenere Teams – du brauchst harte Fakten. Kein Problem. Genau dafür ist dieser Abschnitt gedacht.

 

Fokus hier:

  • Return on Invest (ROI): Ab wann amortisiert sich die Einführung?
  • Kosten-Nutzen-Vergleich: Reisekosten, Zeitaufwand, Dokumentationsaufwand vs. Digitale Lösung.
  • Skalierbarkeit & Zukunftssicherheit
  • Risiko- und Haftungsreduktion durch Revisionssicherheit
  • Akzeptanzförderung durch einfaches Handling für alle Beteiligten

 

💸 Was Entscheider wirklich hören wollen:

 

Entscheider-Frage

Antwort aus Sicht der Digitalen Abnahme

„Wo sparen wir Geld?“

⏱️ Weniger Fahrten, keine Hotelkosten, kein Druck von Dokumenten, keine Doppelerfassungen – alles Digital und sofort verfügbar.

„Was bringt uns das an Zeit?“

⏳ Abnahmen in Echtzeit dokumentieren. Keine verlorenen Zettel, keine Rückfragen, kein Warten. Entscheidung am selben Tag möglich.

„Wie sicher ist das?“

🔐 Revisionssicherheit durch Accounts, Rollenrechte, Digitale Signaturen. Alles nachvollziehbar – rechtlich belastbar.

„Was ist mit der Umstellung – wie aufwendig ist das?“

🔄 Intuitive Oberfläche, schneller Einstieg. Keine aufwendige Schulung nötig. Demo-Termin und Onboarding ist nur einen Klick entfernt. 

„Wann amortisiert sich das Ganze?“

💰 Häufig nach dem ersten größeren Projekt. Schon eine eingesparte Abnahmefahrt kann mehrere Hundert Euro bedeuten – multipliziert mit der Projektlaufzeit.

 

🧠 Dein Argumentations-Toolkit (Stichworte, die wirken):

  • Kalkulierbare Einsparpotenziale
  • Effizienzsteigerung bei Routineprozessen
  • Revisionssicherheit als Haftungsschutz
  • Entlastung von Führungspersonal
  • Schnelle Adaption ohne IT-Großprojekt

 

Optional können wir hier noch ein Mini-Business Case Beispiel reinnehmen wie:

Beispiel: Ein Bauleiter spart sich bei 10 Abnahmen je 300 € an Fahrt-, Hotel- und Zeitkosten. Dazu kommen 2 Personentage für Nacharbeit und Dokumentation pro Abnahme. Gesamtersparnis über ein Projekt: > 10.000 €.

 

📌 Tipp für dich als Leser:

Wenn du diesen Artikel bis hierher gelesen hast, dann glaubst du vermutlich längst, dass analog nicht mehr zeitgemäß ist. Dieser Abschnitt gibt dir alles, was du brauchst, um die nächste Abnahme nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich Digital zu argumentieren.

→ Kopiere dir was du brauchst, oder leite diesen Abschnitt gern direkt an deinen Entscheider weiter.

 

Fazit (kurz & knackig)

 

„Wer heute noch analog abnimmt, verschiebt die Probleme von heute auf das Audit von morgen.“

 

„Jetzt den analogen Abnahmeprozess auf Digitale Standards umstellen.
COMAN zeigt, wie einfach das geht.“